von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Nov. 1, 2017 | Aktuelles

Die Themenschwerpunkte des 8. Osttiroler Selbsthilfetages waren
Körper, Geist, Seele
Suchtprävention
PROGRAMM VORMITTAG: AUFTANKEN BEVOR NICHTS MEHR GEHT
Das Burnout-Syndrom ist eine Folge von chronischem Stress und Überlastung. Es beschreibt einen Zustand ausgeprägter körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, das Leistungsvermögen ist deutlich reduziert: Betroffene fühlen sich ausgebrannt. Das Burnout-Syndrom entwickelt sich über längere Zeiträume – meistens Jahre – und gipfelt oft in einem Nervenzusammenbruch. Mit dem Burnout assoziiert sind psychosomatische Erkrankungen, erhöhte Suchtgefährdung, Depressionen, Schlafstörungen, mangelndes Interesse und innere Leere.
In Österreich gibt es derzeit rund 500.000 Burnout-Betroffene und 1.100.000 Burnout-Gefährdete. Die Kosten zur Behandlung der Burnout-Symptomatik belaufen sich auf 7 Milliarden Euro. Seit 2009 sind die Frühpensionierungen wegen Burnout um 42% gestiegen. (WIFO 2009)
Diese Entwicklung zeigt den akuten Handlungsbedarf für primäre Prävention und Gesundheitsförderung auf.
Referent: HUBERT NEUPER
Titel: Über den Kritischen Punkt – Spuren des Erfolges
Hubert Neuper, einer der erfolgreichsten Skispringer Österreichs und nunmehr international anerkannter Sport- und Veranstaltungsmanager, ist als Visionär und Grenzgänger bekannt. Er spricht in seinem Vortrag über die große Herausforderung, trotz steigender Erwartungshaltung, gesellschaftlicher Anerkennung und einem Meer an Verpflichtungen, seine eigene Persönlichkeit zu bewahren
Referentin: Prof. Mag. RENATE KREUTZER, Psychologin, Psychotherapeutin, Klinische Seelsorgerin, Hospizarbeit, Demenzschulung, Fort-und Weiterbildung
Titel: „Everybody’s Darling, ist everybody’s Depp“ – Wer nicht nein sagen kann, wird krank
Wer immer nur nett ist und macht, was andere erwarten, verrät seine eigenen Bedürfnisse und lässt sich steuern, anstatt selbst die Richtung zu bestimmen. Sich nur wohlfühlen, wenn man gebraucht wird. Immer nachgeben, keinen Gefallen abschlagen, auch wenn es Ihnen eigentlich gerade gar nicht passt? Oft sind Depression und Burnout die Folge dieser falsch verstandenen Überverantwortlichkeit und Harmoniebedürftigkeit
Referent: Viktor STAUDT, Schriftsteller, Referent und Überlebender eines Suizidversuches
Titel: Wenn die Zukunft dunkel scheint! Nicht zögern – reden! Die Geschichte meines Selbstmordes – und wie ich das Leben wiederfand
Viktor Staudt litt jahrelang unter Angstattacken und Depressionen. Nach einem missglückten Selbstmordversuch widmet er sich heute ganz der Selbstmordprävention und betreibt eine Online-Plattform, auf der er Menschen mit Depressionen hilft.
Programm Nachmittag: SUCHT – WAS TUN?
Die Selbsthilfe Osttirol stellt beim Selbsthilfetag 2017 die vielen Facetten unserer aller Süchte und Sehnsüchte in den Mittelpunkt.
Bei dieser Thematik geht es insbesondere um die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Sucht und die Ermutigung, sich mit Sucht, Genuss und Suchtmittelmissbrauch aktiv und öffentlich auseinanderzusetzen.
Sucht kann jeden treffen. Ganz egal, ob Frau oder Mann. Ob es nun der minütliche Blick auf das Handy, das regelmäßige Feierabendbier, Medikamente zur Leistungssteigerung, die Entspannungszigarette oder ein Spiel ist, was zu Glück und Zufriedenheit führen soll. Keiner ist vor der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung geschützt.
Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Konsum und Verhaltensmustern. Die Ursachen für die Entwicklung einer Sucht und deren Form werden durch das Geschlecht mitbestimmt. Die Vision der Veranstaltung ist nicht der Kampf gegen Süchtige.
Sucht ist keine Schande, sondern eine Krankheit. Eine Krankheit, die nicht nur die Person allein, sondern das ganze private und berufliche Umfeld betrifft. Zu oft wird dieses Thema noch im Verborgenen gehalten. Wegsehen und Verschweigen stehen einem sensiblen Umgang mit Suchtmitteln entgegen. Deshalb ist es wichtig, offen und ohne Tabus über das Thema Sucht sprechen.
Referent: MATTHIAS WALD, Experte für Suchtprävention
Titel: Leichtigkeit und Schwere – Sucht hat immer eine Geschichte – Eine Lebensgeschichte die unter die Haut geht!
Vom Leben im Rausch und vom Rausch des Lebens erzählt Mathias Wald seinen Zuhörern eindrucksvoll und in bildreicher Sprache. Durch seine Vorträge und Präventionsarbeit hat er Verantwortung für sein Tun und Handeln in der Vergangenheit übernommen. Unverblümt – aber mit positiver Energie – gibt er den Zuhörern einen Einblick in die Welt der Sucht und den Weg daraus. Direkt in die Seele und unter die Haut geht die wahre Geschichte von Mathias Wald.
Referent: PRIMAR DR. MARTIN SCHMIDT, Leiter der psychiatrischen Abteilung des BKH-Lienz
Titel: Suchtprobleme Jugendlicher und junger Erwachsener
Neugier, Spieltrieb, Sozialisation, Kommunikation werden befriedigend ersetzt. Dabei entstehen pathologische Entwicklungen, süchtiges Verhalten, klassische Symptome von Abhängigkeit (Toleranzentwicklung, Kontrollverlust, Entzugssymptome, soziale Isolation). Schutzfaktoren, Verhaltensprävention und Verhältnisprävention.
Auch wurden beim 8. Selbsthilfetag wieder zahlreiche Workshops angeboten.
Das vollständige Programmheft steht Ihnen hier zum Download bereit:
Programmheft_Selbsthilfetag_
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Okt. 4, 2017 | Aktuelles
Hinfallen – Aufstehen Krone richten – Weitergehen
Termin:
Dienstag, 7. November 2017 von 14.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch, 8. November 2017 von 9.00 – 17.00 Uhr
Ort: Schloss Lengberg, 9782 Nikolsdorf
Seminarleitung: Dr. Michael E. Harrer, FA f Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Psychotherapeut, Supervisor
Resilienz bedeutet „Widerstandsfähigkeit“. Menschen mit einer hohen Resilienz nennt man oft „Stehaufmännchen“, denn sie können sich nach Krisen schnell wieder aufrichten. In der Fortbildung soll es genau um diese Fähigkeit gehen: sich von den Stürmen des Lebens nicht umwehen und sich von Schicksalsschlägen nicht entmutigen zu lassen, sondern vielleicht sogar an ihnen zu wachsen.
Inneres Leitbild eines Stehauf-Menschen:
Wie hart es kommt, es geht vorbei. Wenn es noch so dunkel ist, ich habe die Gewissheit, dass es wieder hell wird (Optimismus).
Was ich nicht verwandeln kann, nehme ich an. Ob es um mich geht, um andere Menschen oder um die Verhältnisse. Ich weiß, wie viel Geduld ich dafür brauche. Es kann dauern (Akzeptanz und Geduld).
Meine Lösung muss nicht deine sein. Ich wähle die aus, die mich befreit. Von meinen eigenen Gefühlen nicht ausgeliefert. Ich gebe Ihnen Raum und ich entscheide, wann es an der Zeit ist, wieder auf andere Gedanken und in anderer Stimmungen zu kommen (Gefühlsregulation).
Ich übernehme die Verantwortung für mich selbst. Kein anderer bestimmt, was ich denke, fühle und tue. Ich bin Gestalter meines Lebens (Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung).
Ich bin nicht allein. Wenn ich mich nicht darin einschränke, von wem ich Hilfe erwarte oder sie anzunehmen bereit bin, werde ich offen für unerwartete Angebote. Es stärkt mich selbst, wenn ich im Leben anderer einen positiven Unterschied bewirken kann (Eingebunden sein in Beziehungen).
Was auch immer hinter mir liegt und wie schwer es auch gerade sein mag. Ich habe eine Zukunft, auf die ich mich innerlich vorbereiten kann. Meine Erwartungen färben das, was kommt (Aktive Gestaltung der Zukunft).
Alles, was ich erlebt habe, ist mein Kapital, gehört zu mir und meinem Leben. Nicht alle Erfahrungen würde ich freiwillig wieder machen wollen. Ich möchte sie aber auch nicht missen, denn ohne sie wäre ich ein anderer. Was ich bin und wie ich noch werde, ist verbunden mit dem, was (ich) war (Selbstakzeptanz, Blick aufs Ganze).
nach: Gruhl M. (2014) Resilienz). Die Strategie des Stehauf-Menschen. Freiburg: Kreuz-Verlag
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Aug. 18, 2017 | Aktuelles
Dem Alltag neue Impulse geben: Sinnlich erholen und aktiv Erleben
Gemeinsam die inneren Kräfte entfalten, das Leben bewusst und natürlich gestalten.
Dieser Selbsterfahrungstag regte zu einer spirituellen Reise an. Beim meditativen Bewegen im Freien brachten wir Geist und Körper in Schwung. Dabei wurde praktisches Wissen für ein gesundes Leben gegeben. Wir erfuhren mehr über den natürlichen Biorhythmus und die Lebenskräfte in uns. Wir lernten im Einklang mit uns zu leben und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Zur Stärkung gab es köstliche Speisen für den ganzheitlichen Ausgleich.
Impressionen:
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Juni 12, 2017 | Aktuelles
Am Dienstag, 20. Juni 2017 um 18:00 Uhr fand am Bezirkskrankenhaus Lienz, Vortragssaal, 4. Stock eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Brustgesundheitszentrum Osttirol und der Selbsthilfe Osttirol zum Thema „Wenn Brustkrebs in den Genen liegt“ statt.
Inhalt:
Wenn Krebserkrankungen in Ihrer Familie häufig vorkommen, so fragen Sie sich vielleicht, ob Sie selbst, Ihre Kinder, Ihre Geschwister oder andere Familienmitglieder ebenfalls gefährdet sind.
Sie möchten möglicherweise wissen: Wie groß ist das Risiko, dass in meiner Familie eine Krebserkrankung weitervererbt wird?
Was bringt eine genetische Untersuchung?
Wir haben einige Antworten auf die Fragen zu erblichen Krebserkrankungen und den Möglichkeiten einer genetischen Untersuchung geboten:
RISIKO BRUSTKREBS – Veranlagung / Vererbung / Genetik
Dr. Ingrid WEBER – Fachärztin für medizinische Genetik
Prim. Dr. Birgit VOLGGER – Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am BKH Lienz
VORSTELLUNG SELBSTHILFEGRUPPEN
Wende und „Leben mit Brustkrebs“ mit Gedanken zu den psychischen Problemen bei positivem Gentest
Dr. Gertraud GLANTSCHNIG – Ärztin und Psychotherapeutin
Moderation: Wolfgang RENNHOFER

von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Mai 30, 2017 | Aktuelles
Die Zahl der chronisch Lungenkranken steigt stetig an und mit ihr die Zahl der Patienten, die reinen Sauerstoff als Medikament dringend benötigen. In der Regel werden sie in ihrer Wohnung mit einem großen Sauerstofftank versorgt. Für unterwegs haben viele dieser Patienten einen mobilen Sauerstoffbehälter, dessen Kapazität mit zirka fünf Stunden begrenzt ist. Für Betroffene aus den entfernten Osttiroler Gemeinden, die Termine in Lienz wahrnehmen möchten, bedeutet dies Stress und ist mit Problemen oder gar der Vermeidung verbunden.
Um ihre Mobilität zu steigern wurde am Montag den 29. Mai, im Zuge der Informationsveranstaltung „Atemwegserkrankungen“ eine Sauerstofftankstelle im Bezirkskrankenhaus Lienz installiert und eröffnet.
Damit ist das BKH-Lienz das erste Krankenhaus in Tirol, bzw. nach Linz und Krems das dritte Krankenhaus in Österreich, welches dieses Service anbietet.
Initiiert wurde das Projekt von der Selbsthilfe Osttirol, dem COPD-Selbsthilfegruppenleiter Ernst Streit gemeinsam mit Vertretern des BKH-Lienz.
Dies ist wieder ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen der Selbsthilfe Osttirol und dem Bezirkskrankenhaus Lienz.

Wolfgang Rennhofer (Selbsthilfe Osttirol), Otto Spranger (Österreichische Lungenunion), Ernst Streit (Gruppenleiter), VW-Leiterin Mag. Helene Brunner (BKH Lienz), Primar Dr. Martin Schmidt (ärztlicher Leiter)