von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Juni 11, 2025 | Aktuelles
Frauengesundheit im Fokus
MÄDELSABEND”FÜR FRAUEN IN DER LEBENSMITTE
DONNERSTAG 26. JUNI 2025 | 19.00 UHR
Irgendwann trifft es Jede.
Die Hormonumstellung beginnt und erwischt uns meist in der Hochphase des Lebens.
Zeit, uns an einem Abend auszutauschen, wie Frau das Hormon-Chaos bändigen kann.
Gynäkologin Dr. Maria Castellan
Mag. pharm. Susanna Wirnsperger
Michaela Häusler-Monitzer
NADL´S – CAFE
Messinggasse Lienz
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Mai 19, 2025 | Aktuelles
PODIUMSDISKUSSION „WIE TRAUMA ZU DRAMA FÜHRT UND WAS SUCHT DAMIT ZU TUN HAT“
Mittwoch, 28. Mai 2025 in Heinfels – Gemeindesaal
Sonja BERTOLLINI – SH-Gruppe Lebensfreude
Markus WARSCHER – “Mein leises Leben mit einem lauten Tabu”
Dr. Jaqueline LASSNIG – BKH Lienz – Abteilung Psychiatrie
Peter SYKORA – SH-Gruppe A-h-A/Alkoholkranke helfen Alkoholkranken
SABINE BUCHBERGER – HPE – Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter
Wolfgang RENNHOFER – Moderation
„Trauma, Drama, Sucht. Diese drei Begriffe gehören oft zusammen, werden aber selten gemeinsam gedacht.
Ende Mai fand die Podiumsdiskussion „WIE TRAUMA ZU DRAMA FÜHRT UND WAS SUCHT DAMIT ZU TUN HAT“ statt.
Dankenswerterweise stellte die Gemeinde Heinfels mit Bürgermeister Georg Hofmann den Gemeindesaal kostenlos zur Verfügung.
Ziel dieser Informationsveranstaltung war es die Entstehung von psychischen Verletzungen zu verstehen, Verhaltensweisen von Betroffenen zu erkennen und nachvollziehen zu können sowie hilfreiche Wege aus der Abhängigkeit zu finden.
Sonja Bertolini, der Initiatorin dieser Veranstaltung, war es ein großes Bedürfnis das Thema Trauma und Sucht aus der Tabuzone heraus zu führen. Sie schilderte welch enormes Ausmaß narzisstische Beziehungen für die Entstehung eines Traumas haben können.
OÄ Dr. Lassnig erklärte, dass jedem Trauma eine körperliche und/oder seelische Verletzung vorausgeht. Es gibt vier verschiedene Ursachen:
- Bindungstrauma: körperlicher, sexueller, psychischer Missbrauch, emotionale Vernachlässigung, oder nahe Bezugspersonen die früh sterben.
- Monotrauma (Vergewaltigung, Unfall)
- Langandauernde Traumata (Folter, Geiselhaft)
- Traumata durch Organisierte Gruppierungen (z.B. Sekten)
Die Symptome einer Traumatisierung sind wie ein Blumenstrauß zu verstehen: Panikattacken, Schlafstörungen, Ängste, Reize und Erinnerungen aus der Vergangenheit wie Gerüche, Geräusche, Flashbacks usw… Eine Traumafolgestörung wird dadurch lange nicht als solche erkannt.
Sucht und Trauma sind wie Bruder und Schwester. 75% der Suchtpatienten sind auch Traumapatienten. Alkohol hat die Funktion, so wie jedes Suchtmittel die Funktion hat, den seelischen Schmerz zu betäuben. Diese Strategie wurde schon in vielen vorangegangenen Generationen erfolglos angewandt.
Im ersten Schritt einer erfolgreichen Suchtbehandlung ist es wichtig Abstinenz zu erreichen. Danach kann das Trauma mit einer dementsprechenden Traumatherapie behandelt werden.
Psychisch erkrankte Menschen werden leider oft nicht verstanden. Auch die Hirnforschung kann es noch nicht richtig erklären, das ist das Problem, so Dr.in Lassnig. Ziel muss zukünftig sein, dass psychische Erkrankungen gleichwertig den körperlichen Erkrankungen von der Gesellschaft behandelt werden. Vertrauensvolle Menschen mit Verständnis sind im Umfeld der Erkrankten sehr wichtig.
Peter Sykora leistet intensive Aufklärungsarbeit zum Tabuthema „Alkoholabhängigkeit“ und stellt die Frage: „Warum muss ich als kranker Alkoholiker anonym sein?“ Er beschreibt den Teufelskreis „Verletzung – Trauma – Ablenkung mit Alkohol“, der am Ende zu keiner Lösung führt, denn die seelische Verletzung bleibt. Mitglieder der Selbsthilfegruppe AhA berichten, dass sie, seitdem sie sich in der Gruppe austauschen und unterstützen, mit dem Trinken aufgehört haben und auch die Panikattacken weniger wurden bzw. ganz ausbleiben.
Scham ist leider immer noch ein sehr großes Hindernis, sich zu öffnen, doch Reden hilft! Peter Sykora fragt sich aber: „Warum muss man seine Alkohol-Abstinenz in der Gesellschaft mit einer Ausrede rechtfertigen (ich nehme Medikamente, ich fahre Auto..). Er wünscht sich mehr Verständnis und Aufmerksamkeit für gefährdete Personen. Reden hilft. Und er findet es wichtig, bei Menschen, bei denen man den Eindruck hat, dass es ihnen nicht gut geht, nachzufragen und zuzuhören.
„Jeder Tag ist eine Herausforderung mit Panikattacken und anderen psychischen Symptomen“, beschreibt Markus Warscher seine Situation und gibt Tipps zum Umgang damit. Wichtig ist es für ihn alkoholfrei zu bleiben und verordnete Medikamente regelmäßig einzunehmen.
Aufgrund der „Pflicht zu funktionieren“, in Familie oder bei der Arbeit…, vergisst man Hilfe anzunehmen, so seine Meinung. Doch das Leben wird so immer anstrengender, bis nicht mehr geht. Das war sein Zeitpunkt Hilfe anzunehmen und mittlerweile gibt es in Osttirol viele Institutionen die Hilfe anbieten, so seine Aussage.
Hilfe geben bedeutet für ihn auch sogenannte „Außenseiter“ auf ihr Verhalten anzusprechen und eventuelle Unterstützung anzubieten.
Es gibt wesentlich mehr Angehörige als Betroffene, sagt Sabine Buchberger, was auch verständlich ist. Hilfe Für Angehörige bietet der Verein HPE österreichweit. Angeboten werden spezielle Schulungen und Tipps für Angehörige, nachzulesen auf der Homepage von HPE.
Angehörige und Freunde sollten lernen Grenzen zu setzen, um die eigene Stabilität zu erhalten, die zur Hilfestellung Erkrankter notwendig ist, aufrecht zu erhalten.
Eine falsche und dramatische Volksmeinung lautet: „Psychische Erkrankungen gibt es nicht, die sollen alle mal richtig arbeiten“. Dieser unprofessionellen Meinung muss man durch Information und Aufklärung entschieden entgegentreten, so ihre klare Botschaft.
Meine Erkenntnis als Moderator zu diesem Thema lautet: „Stärke bedeutet: Bei Bedarf früh genug Hilfe annehmen, um einer Chronifizierung der Erkrankung entgegenzuwirken.
Darum empfehle ich Mut zum Gespräch, denn es gibt viele Möglichkeiten zur Erarbeitung nachhaltiger Lösungen.
Egal ob, man selbst betroffen ist oder sich in der Rolle des Angehörigen oder des Freundes befindet.“
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Apr. 16, 2025 | Aktuelles
Lösungen für schwierige Situationen in der Gruppe
Anregungen für die Gruppenarbeit, lautete der praxisorientierte Workshop, welcher im Bildungshaus Osttirol stattfand. Dreizehn Personen aus den verschiedenen Selbsthilfegruppen erarbeiten Lösungen, unter der Leitung von Klaus Vogelsänger (Köln). Von den Teilnehmern eingebrachte Themen wie „Vielredner die die Gruppe stören“, oder „Wie können stille Teilnehmer besser miteingebunden werden“, konnten in lebendig geführten Gruppenarbeiten aufgeklärt werden. Auch Themen wie „Fake News“, „Kreativität in Gruppen“, „Grenzen setzen“ und die Selbstfürsorge spielten in den zwei Tagen eine große Rolle.
Das Ergebnis eines Rollenspiels ergab, dass Zugehörigkeit und Gemeinschaft für Menschen in einer Gruppe eine zentrale Bedeutung hat. Zugehörigkeit und Gemeinschaft ist wesentlich für das psychologische, soziale und emotionale Funktionieren des Menschen. Sie erfüllen tief verwurzelte Bedürfnisse und tragen maßgeblich zu Identität, Sicherheit, Unterstützung und Lebenssinn bei. Um diese Ziele der Zugehörigkeit in der Gemeinschaft zu erreichen entwickelten Menschen durch ihre Lebensgeschichte eigene Strategien. Dies können Strategien sein wie Angeberei, Besserwisserei, Vielredner, usw. – also, es besteht immer ein persönliches Bedürfnis der „störenden“ Person nach Zugehörigkeit dahinter.
In der Abschlussrunde der Teilnehmer*innen konnte ein persönlicher und gemeinschaftlicher Nutzen für die Zukunft festgestellt werden.
Den Abschluss einer intensiven Weiterbildung, gefördert vom Fond Gesundes Österreich, bildete die 2-tägige Klausur des Vorstandes der Selbsthilfe Osttirol und der Mitarbeiter*innen. Mit dem Titel „Zukunftswerkstatt Selbsthilfe Osttirol“ konnten dabei erfolgsversprechende Unterstützungsmaßnahmen für die Gruppen erarbeitet werden.
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | März 26, 2025 | Aktuelles
Die Selbsthilfe Osttirol blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Mit 45 aktiven Gruppen bleibt sie eine unverzichtbare Stütze im Gesundheits- und Sozialbereich der Region. Der jetzt veröffentlichte Jahresbericht 2024 zeigt eindrucksvoll, wie Selbsthilfe Betroffenen Halt, Austausch und wertvolle Unterstützung bietet.
Zentrale Veranstaltungen und Initiativen
Besondere Highlights des vergangenen Jahres waren der 10. Osttiroler Selbsthilfetag mit dem Schwerpunktthema „Darmgesundheit“ sowie der 3. Osttiroler Demenztag, der pflegenden Angehörigen wertvolle Einblicke und Hilfestellungen bot. Zudem sorgte die Veranstaltungsreihe „Reden rettet Leben“ für Aufmerksamkeit im Bereich der Suizidprävention und psychischen Gesundheit.
Ein weiteres wichtiges Zeichen wurde mit der Veranstaltung „Movember – der Talk“ gesetzt, die Männergesundheit in den Fokus rückte. Die erfolgreiche Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe für Männergesundheit zeigt das wachsende Bewusstsein für dieses Thema.
Engagement für Gemeinschaft und Aufklärung
Neben der Unterstützung von Betroffenen setzt die Selbsthilfe Osttirol verstärkt auf Prävention und Vernetzung. In enger Zusammenarbeit mit dem Bezirkskrankenhaus Lienz und weiteren Institutionen wurden zahlreiche Informationsveranstaltungen organisiert. Zudem wurde die Kooperation mit Schulen beibehalten, um junge Menschen frühzeitig für Selbsthilfe und psychische Gesundheit zu sensibilisieren. Die Selbsthilfe Osttirol unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen und fördert die Eigenverantwortung. Selbsthilfegruppen bieten eine Plattform, auf der Betroffene ihre Erfahrungen austauschen, was Isolation mindert, und das Wohlbefinden steigert.
Finanzielle Stabilität und wertvolle Partnerschaften
Dank der Unterstützung durch den Gemeindeverband BKH Lienz, das Land Tirol, die Stadtgemeinde Lienz und weitere Fördergeber konnte die Selbsthilfe Osttirol ihre Arbeit erfolgreich weiterführen. Der Finanzbericht 2024 zeigt eine stabile Entwicklung mit nachhaltiger Budgetierung.
Dank an Ehrenamtliche und Ausblick auf 2025
Obfrau Daniela Meier bedankte sich im Namen des Vereins bei allen ehrenamtlichen Helfern, Gruppenleitern und Unterstützern: „Ohne das Engagement so vieler Menschen wäre diese Arbeit nicht möglich. Gemeinsam geben wir dem Leben eine Richtung.“
Für 2025 sind bereits neue Projekte in Planung, darunter verstärkte Aufklärung im Bereich psychische Gesundheit, Pflege und weitere Selbsthilfetage. Die Selbsthilfe Osttirol bleibt eine starke Stütze für Betroffene und deren Angehörige.