von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Nov. 18, 2024 | Aktuelles
Die Woche der Workshops zum Thema „Suizidprävention“ unter dem Motto „Reden rettet Leben“ war ein voller Erfolg. Das Hauptziel von diesem Projekt war, Erwachsene und Jugendliche zu stärken und zu bilden bevor Suizidalität überhaupt entsteht. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops arbeiteten wir daran, das Thema Suizidalität zu enttabuisieren und ein weitreichendes Bewusstsein dafür und Wissen darüber zu schaffen. Wir haben eingeladen an unseren Veranstaltungen teilzunehmen, die darauf abzielten, Hoffnung und Zuversicht zu fördern. Gemeinsam wollten wir das Schweigen brechen und zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt. Als Kooperationspartner haben wir uns aufgrund der Fülle die HPE – Hilfe für Angehörige psychisch kranker Menschen, das PSZ (Psychosoziales Zentrum Lienz) sowie die Dekanatsjugend Lienz (für die höherbildenden Schulen) sowie das Bildungshaus Osttirol mit ins Boot geholt.
Die Ausstellung „Suizid. Eine Woche der Hoffnung und der Zuversicht. Reden rettet Leben“ im Bildungshaus Osttirol war von Montag, 7. Oktober bis Freitag, 11. Oktober 2024 ganztags geöffnet. Begleitet wurde die Ausstellung von einem dichten Rahmenprogramm für Schulen sowie Abendvorträgen und Workshops für die breite Öffentlichkeit.
Durch offene Gespräche, praxisnahe Übungen und den Austausch von Erfahrungen konnten Ängste und Missverständnisse abgebaut werden. Besonders positiv hervorzuheben ist, wie die Teilnehmer lernten, frühzeitig Anzeichen von Suizidgedanken zu erkennen und sich selbst sowie anderen aktiv zu helfen. Der Workshop hat nicht nur das Bewusstsein für psychische Gesundheit gestärkt, sondern auch eine wertvolle Plattform für Unterstützung und Austausch geschaffen. Wir sind stolz auf die Offenheit und das Vertrauen, das in der Gruppe aufgebaut wurde. Ein großer Schritt hin zu einer stärkeren Prävention und einem sensibleren Umgang mit diesem Thema.
Alberta Sturm-Frauenschuh und Barbara Kunzer standen als Ansprechpersonen für Suizid-Prävention und Suizid-Postvention im Rahmen der Öffnungszeiten der Ausstellung im Bildungshaus Osttirol für Auskünfte an der „AnsprechBAR“ zur Verfügung. Die Jugendlichen zeigten großes Interesse und Engagement, sich mit einem sehr wichtigen und oft tabuisierten Thema auseinanderzusetzen.
Ganz besonders für Jugendliche ab der Oberstufe wurde die Wanderausstellung „SUIZID – Gegen die Mauer des Schweigens“ mit Begleitung und einem Workshop zum Thema KRISE: Prävention und Unterstützung angeboten. Es waren auch erlebnisorientierte Elemente, wie eine „Klagemauer“ (enge Zusammenarbeit mit der Tiroler Fachberufsschule, angehenden Maurerinnen und Maurern haben dafür eine „Klagemauer“ vor dem Bildungshaus geschaffen um Belastendes und Schweres abladen zu können) – und eine „Colourful Box“ – um die Buntheit des Lebens zu spüren – Teil des Workshops. Die Jugendlichen haben so eine gute Informationsbasis und Stärkung für ihren Alltag aus diesen Vormittagen mitnehmen können. Alberta und Barbara sind ab Mitte November in Schulen unterwegs, um weitere Workshops mit Schulklassen durchzuführen.
von Selbsthilfe Osttirol / Büro | Nov. 12, 2024 | Aktuelles
MOVEMBER 2024: Gemeinsam für Männergesundheit!
Lienz – Unter dem Motto „Movember – der Talk“ fand am vergangenen Donnerstag im Irish Pub „The Celts“ in Lienz eine beeindruckende Veranstaltung statt, die dem Thema Männergesundheit gewidmet war. Der Abend lockte zahlreiche Besucher an und setzte ein wichtiges Zeichen für mehr Bewusstsein und Offenheit rund um die Themen Prostatakrebs, Hodentumor, Darmkrebs, psychische Gesundheit und Vorsorgeuntersuchungen.Organisiert wurde die Veranstaltung von Urologen in Lienz und der Selbsthilfe Osttirol. Ziel war es, das Tabuthema Männergesundheit in den Fokus zu rücken und dabei Männer und ihre Familien zu ermutigen, offen über gesundheitliche Herausforderungen zu sprechen.
Neben dem urologischen Primararzt des BKH Lienz Dr. Hubert Volgger und dem ersten Oberarzt der Abteilung Dr. med. Andreas Martinschek referierten auch der Urologe Dr. Christoph Buchberger und der chirurgische Primararzt Dr. Arvin Imamovic in lockerer Atmosphäre über Themen, die das „starke Geschlecht“ auch mal schwach erscheinen lassen.„Viele Erkrankungen können rechtzeitig erkannt und behandelt werden, wenn man den Mut hat, über seine Gesundheit zu sprechen und den ersten Schritt zu tun“, betonte Prim. Dr. Volgger. „Durch unsere letztjährige Veranstaltung konnten wir viele Männer zur Vorsorge motivieren. Bei einigen wurde dabei ein Tumor entdeckt, welchen wir bereits erfolgreich behandeln konnten. Diese Männer sind heute wieder tumorfrei“, so Volgger rückblickend. Während die urologische Vorsorge ab dem 45. Lj beginnt, sollte dem 50 Jährigen eine Vorsorgekoloskopie angeboten werden, um dem Darmkrebs keine Chance zu bieten.
Prim. Dr. Imamovic unterstrich, dass „am BKH Lienz Ärzte arbeiten, die sich als Team verstehen und über die Fachrichtungen hinaus sehr gut zusammen arbeiten.“
Neben den Fachvorträgen stellte Dr. med. Martinschek die Idee des „Movember Osttirol“ heraus, sich für die Gesundheit der Männer in der Region einzusetzen und mit Information und Spenden voranzutreiben, „deshalb tragen wir im November einen Schnurrbart: Um das Gesicht der Männergesundheit in Osttirol nachhaltig zu verändern!“. Dr. Buchberger erklärte, „man müsse keine Angst vor dem ersten Termin beim Urologen haben“.
Als besonders gelungen beurteilten die Anwesenden die lockere und einladende Atmosphäre, die durch ein Quiz zusätzlich untermalt wurde. „Wir wollten keine ernste oder bedrückende Veranstaltung, sondern einen Ort schaffen, an dem man sich wohl fühlt und ungezwungen austauschen kann“, so der Organisator Dr. Martinschek.
Die Veranstaltung schloss mit dem emotionalen Appell: „Red ma drüber, Burschen!“. Jeder Mann sollte sich trauen, über seine Gesundheit zu sprechen und Vorsorge ernst zu nehmen. „Wir sollten aufmerksam gegenüber einander sein. Es geht schließlich um das Leben“, so Prim. Dr. Volgger abschließend.Die positive Resonanz des Abends war deutlich spürbar und viele Teilnehmer betonten, dass sie inspiriert und motiviert nach Hause gehen. „Movember- der Talk“ in Lienz hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig solche Initiativen sind, um das Bewusstsein für Männergesundheit zu stärken.
Von links nach rechts: Prim. Dr. A. Imamovic, Prim. Dr. H. Volgger, Dr. C. Buchberger, Dr. med. A. Martinschek
