+43 4852 606 290 info@selbsthilfe-osttirol.at

Am Donnerstag, 09. März 2017, 14:00 Uhr  fand im BKH Lienz, Vortragssaal, 4. Stock ein Informationstag Mulitple Sklerose statt.

Die Moderation übernahm Primar Dr. Josef Großmann/Leiter der neurologischen Abteilung am BKH Lienz

Die Referenten:

Die Behandlung der Multiplen Sklerose
Dr. Peter Schnabl
Facharzt für Neurologie in der Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt

Multiple Sklerose und Sexualität
Primar Dr. Birgit Volgger
Leiterin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am BKH Lienz

Kann bei Multipler Sklerose geimpft werden?
Ass.Dr. Matthias Dal-Bianco
Neurologische Abteilung am BKH Lienz

Die Rolle der Selbsthilfe
Peter Mair/Selbsthilfegruppe MS

Die Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Etwa 12.500 Österreicher sind betroffen. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Sowohl genetische als auch Umweltfaktoren werden diskutiert. Die Krankheit entsteht jedenfalls durch eine Fehlprogrammierung in unserem Immunsystem. Körpereigene Abwehrzellen greifen im Rahmen eines so genannten Autoimmunprozesses bestimmte Strukturen des Nervensystems an. Seit kurzem ist bekannt, dass das Risiko für einen MS-Schub 2 Wochen vor und bis zu 5 Wochen nach einem Infekt um das 3-fache erhöht ist. Zudem haben verschiedene Medikamente in der MS-Therapie einen weitreichenden Einfluss auf unser Immunsystem. Immer wieder wird deshalb die Frage diskutiert, ob Impfungen eine Multiple Sklerose auslösen oder das Auftreten eines MS-Schubes begünstigen können, was zu einer großen Verunsicherung sowohl der Betroffenen als auch vieler Ärzte führt. Folgende Regeln gelten: Nach einem mit Cortison behandelt den MS-Schub sollte bis zur nächsten Impfung drei Monate zugewartet werden. Sogenannte Totimpfstoffe, wie bei Grippe, FSME, Meningokokken und Hepatitis, u.a. verwendet, können unbedenklich eingesetzt werden. Hingegen ist bei Lebendimpfstoffen, z.B. bei Masern, Mumps, Röteln, Feuchtblattern und Tuberkulose, u.a. verwendet, eine strenge Nutzen-Risikoabwägung erforderlich.